Grundschule Obervellmar / Vellmar

Förderkonzept Mathematik

Der Mathematikunterricht an unserer Schule orientiert sich an den mathematischen Kompetenzen, die in im Hessischen Kerncurriculum gefordert werden. Hierbei stellen wir sowohl die Förderung inhaltlicher Kompetenzen als auch die Förderung der allgemeinen mathematischen  Kompetenzen in den  Fokus unseres Unterrichts.

Ausgehend von den individuellen Lernvoraussetzungen und dem jeweiligen Könnensstand verfolgen wir das Ziel, bei unseren Schülerinnen und Schülern eine positive Einstellung und Grundhaltung zum Fach aufzubauen sowie ein sicheres Verständnis mathematischer Inhalte zu erreichen. Hierbei bietet der Einsatz von Lernumgebungen, welche fundamentale Ideen der Mathematik aufgreifen, reichhaltige Möglichkeiten, um mathematische Aktivitäten der Kinder hervorzurufen. Indem den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten wird, Unterrichtsinhalte auf den verschiedenen Repräsentationsebenen (enaktiv, ikonisch, symbolisch) zu durchdringen, wird zudem eine natürliche Differenzierung gewährleistet. Die jeweiligen Inhalte werden in diesem Zusammenhang so gewählt, dass nicht nur eine bloße Reproduktion von Fertigkeiten verlangt wird, sondern zunehmend auch deren gezielte Auswahl, Anwendung, Übertragung auf ähnliche Zusammenhänge sowie Verallgemeinerung. Alle fünf Inhaltsfelder des Mathematikunterrichts (Muster und Strukturen,  Zahl und Operation,  Raum und Form,  Größen und Messen, Daten und Zufall) finden gleichermaßen Berücksichtigung.

Innerhalb offener Unterrichtssituationen mit ganzheitlichen und kontextgebundenen Zugängen werden die Kinder dazu befähigt, allein oder auch im Team, auf aktiv-entdeckende Weise an mathematische Probleme heranzugehen und geeignete Strategien zu deren Lösung zu entwickeln. In diesem Zusammenhang machen sie die Erfahrung, dass mathematische Denkprozesse einen ebenso wichtigen Stellenwert einnehmen wie das Finden von Lösungen und dass mögliche Fehler durchaus produktiv für den weiteren Unterricht genutzt werden können. So soll beispielsweise die wöchentlich verpflichtende Knobelstunde die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, ihre erworbenen Kompetenzen anwendungs- sowie strukturorientiert zu nutzen.

Einen weiteren Anreiz für die Kinder, sich mit Mathematik auseinander zusetzen stellt die „Aufgabe der Woche“ dar. Hierbei können die Kinder wöchentlich eine mathematische Aufgabe aus unterschiedlichsten mathematischen Bereichen lösen. Am Ende jedes Schulhalbjahres werden diejenigen Kinder eines Jahrgangs prämiert, die die meisten korrekten Lösungen abgegeben haben.

Die Schülerinnen und Schüler üben sich während des Mathematikunterrichts des Weiteren darin, selbst Informationen zu beschaffen und auszuwerten sowie eigene Aufgaben und Fragestellungen zu erfinden.

Besondere Beachtung finden zudem die Bewusstmachung, das Verstehen und die Reflexion eigener bzw. fremder Vorgehensweisen und Lösungswege in verbaler und schriftlicher Form mit Hilfe geeigneter Methoden. z.B. durch den Einsatz von Präsentationen, Lerntagebüchern, Reflexionsbögen, etc.

Die Fertigstellung und Nutzung unseres Mathematikraums „Matheinsel“ mit vielfältigen Materialien zur Geometrie, zum Knobeln, etc. soll den Mathematikunterricht an unserer Schule zukünftig zusätzlich bereichern.

 

Gezielte Förderung von Kindern mit besonderen Schwierigkeiten im Rechnen

Neben der allgemeinen Förderung im Unterricht erfahren diejenigen Kinder bei uns intensive Förderung, bei denen besondere Schwierigkeiten im Rechnen vorliegen.

Je eher erkannt wird, dass ein Kind die für das Rechnen lernen notwendigen Fähigkeiten noch nicht entwickelt hat, umso erfolgsversprechender lässt sich durch spielerisches Üben diese Entwicklung nachholen und beschleunigen, ohne dass für den Schüler Misserfolge oder gar Mathematikängste entstehen. Aus diesem Grund versuchen wir bereits im Rahmen unserer Schuleingangsdiagnostik mittels Überprüfung der mathematischen Vorläuferfertigkeiten, Kinder mit möglichen Schwierigkeiten zu erkennen. In Absprache mit Eltern bzw. Kindertagesstätten können die jeweiligen Schwierigkeiten im Idealfall so auf spielerische Art und Weise noch vor Schulbeginn verringert/abgebaut werden (BEP).

Ab Schuleintritt  ist es Aufgabe der jeweiligen Fachlehrerin/des Fachlehrers auffällige Kinder im Rahmen des Mathematikunterrichts zu erkennen. Merkmale, die Hinweise auf besondere Schwierigkeiten geben können, sind in diesem Zusammenhang:

  • eine Verfestigung des zählenden Rechnens
  • Unsicherheiten bei der Unterscheidung von links und rechts
  • Intermodalitätsprobleme
  • die Auffassung von Mathematik als bedeutungsloses Regelwerk oder
  • ein geringes Selbstvertrauen.

 

Folgende Möglichkeiten zur Erkennung betroffener Kinder werden im Mathematikunterricht an unserer Schule unter anderem genutzt:

  • zielgerichtete Unterrichtsbeobachtungen
  • Klassenarbeiten, Tests, Vergleichsarbeiten
  • lautes Denken lassen der Kinder während der Bearbeitung einer Aufgabe oder diagnostische Gespräche
  • die Analyse von Schülerfehlern
  • eine zusätzliche Diagnostik bei ausgewählten Kindern mit Hilfe des EMBIs oder BIRTE (zu beiden Diagnoseinstrumenten fanden entsprechende Fortbildungen der Kollegen statt)

Im Hinblick auf diagnostizierte Kompetenzen und mögliche Schwierigkeiten des jeweiligen Kindes wird von der Klassenkonferenz in Absprache mit den Eltern ein Förderplan geschrieben und die individuelle Förderung eingeleitet.

Verantwortlich für den Förderplan und dessen regelmäßige Fortschreibung (mindestens ein Mal pro Halbjahr) ist der jeweilige Fachlehrer. Berücksichtigt wird in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der Förderung nicht einfach versucht wird, den Kindern den momentanen Stoff des Mathematikunterrichts nahe zu bringen, sondern an deren aktuellen Kenntnis- und Leistungsstand angeknüpft wird. In regelmäßigen Abständen wird eine erneute Diagnostik vorgenommen, um mögliche Fortschritte des Kindes festzustellen und die Förderung optimal anzupassen.

Sofern die entsprechenden personellen Ressourcen vorhanden sind, bieten wir an unserer Schule zusätzliche Förderstunden für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten im Rechnen an, wobei durch eine Absprache der jeweiligen Kolleginnen/Kollegen eine enge inhaltliche und methodische Verzahnung zur Förderung im Mathematikunterricht angestrebt wird.

Verantwortliche Personen / Fortbildungen

Mathematikbeauftragte unserer Schule sowie Beauftragte für den Bereich „Besondere Schwierigkeiten im Bereich Rechnen“ ist Frau Körschgen.

 

Gezielte Förderung von Kindern mit besonderen Stärken im Rechnen

Neben den rechenschwachen Kindern verdienen auch diejenigen Schüler besondere Beachtung, die durch ihre Leistungsstärke auffallen und für die der normale Mathematikunterricht, der an der Leistungsfähigkeit der gesamten Klasse orientiert ist, eine Unterforderung darstellt.

Innerhalb der Klassen fördern wir an unserer Schule leistungsstarke Kinder binnendifferenziert durch eine Vertiefung bzw. Verlagerung des Lernstoffes. Beispielsweise sollen die Kinder durch zusätzliches Material wie spezielle Knobelboxen an die intensive Beschäftigung mit mathematischen Problemstellungen herangeführt werden und dabei ihre Lust und Freude an der Mathematik weiterentwickeln können.

Je nach Stundenzuweisung bieten wir zudem spezielle klassenübergreifende Angebote für Kinder mit besonderen Stärken in Mathematik an.