Grundschule Obervellmar / Vellmar

Methodenkonzept

Erarbeitet und festgelegt am 1.2.2011 sowie am 7.3.2011

Im Unterricht geht es nicht mehr allein um die Frage „Was wird gelernt?“, sondern gleichermaßen darum „Wie lerne ich etwas?“. Das Methodenlernen kann dabei nicht als ein isolierter Lerngegenstand betrachtet werden.

Wir wissen, dass der Erwerb methodischer Kompetenzen systematisch verknüpft ist mit dem Erwerb von inhaltlichem Verständnis und Wissen sowie mit dem sozialen und dem kommunikativen Lernen.

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen sich in den 4 Jahren ihrer Grundschulzeit Methoden aneignen, um das Lernen zu lernen. Sie sollen unsere Arbeits- und Lernformen durchdacht, routiniert und lernwirksam nutzen können[1]. Es gilt daher Methodenkompetenzen zu entwickeln. Wir wollen unsere Kinder motivieren, die Bereiche des schulischen Lernens zunehmend selbstsicher, individuell und eigenverantwortlich zu gestalten.


Um dies zu erreichen, haben wir folgendes festgelegt:

Am Ende der Klasse 2 haben alle Kinder die Trainingsspiralen (Finken-Verlag) durchlaufen und verfügen über folgende Methodenkompetenzen:

  1. Mind Map (Ordnungsbild)
  2. Markieren
  3. Vortrag
  4. Stichwortzettel
  5. Teamarbeit (Kooperatives Lernen)
  6. Lernplakat

In Teamsitzungen wird erarbeitet, anhand welcher Fächer und Themen die einzelnen Kompetenzen geschult werden.

Die Methodenbücher werden in einer gesonderten Mappe in allen 4 Schuljahren durchgängig geführt, um bei den Kindern eine methodische Reflexion systematisch zu sichern.

Es wird ein Feedbackblatt ergänzt, um die Lehrerrückmeldung zu gewährleisten und mit den Kindern über ihre Methodenkompetenzen im Dialog zu bleiben.

Am Ende der Klasse 4 haben alle Kinder die Trainingsspiralen (Finken-Verlag) durchlaufen und verfügen über folgende Methodenkompetenzen:

  1. Versuche durchführen
  2. Doppelkreis (ggf. Graffiti - Methode)
  3. Tableset
  4. Ausweitung der Stichwortmethode zur Kartenmethode

(Fortführung der Methodenbücher - s.o.)


Reflexion:

Klasse 1/2

Ab Klasse 1 werden die Reflexionskarten systematisch eingesetzt, jeder Kollege erhält diese in seiner Methodenmappe. Weiterhin werden Feedbackrunden / Gesprächkreise zur Reflexion genutzt.

Es werden Feedbackbögen eingesetzt, die je nach Thema in den Teamsitzungen vorbereitet und auch auf dem Lehrer PC abgespeichert werden. Diese enthalten immer auch eine Rückmelde“funktion“ durch die Lehrkraft.

Klasse 3/4

Ab dem Jahrgang 3 wird ein „Lernjournal“ geführt. Die Kinder werden so auch an die inhaltliche Reflexion systematisch herangeführt.

Folgende Leitfragen werden für die Lernjournale formuliert:

1. Einführung „Lernen“:

Gemeinsam mit den Kindern werden folgende Fragen thematisiert:

- „Was ist Lernen?“

- „Was haben wir schon gelernt?“

- „Was wollen wir noch lernen?“

2. Einführung „Lerntagebuch“:

Gemeinsam mit den Kindern werden die Leitfragen für die Arbeit mit dem Lerntagebuch entwickelt, folgende „Bereiche“ sollen dabei abgedeckt werden. Es müssen nicht alle Fragen in jeder Einheit beantwortet werden.

Leitfaden:

  • Was habe ich heute gemacht?
  • Was habe ich heute gelernt?
  • Wie kann ich es zeigen?
  • Was kann ich schon gut? Was kann ich noch nicht so gut?
  • Welche Probleme gab es? Woran lag es?
  • Was kann ich besser als vorher?
  • Was muss ich noch üben?
  • Wer oder was kann mir helfen?
  • Was habe ich noch nicht verstanden?
  • Was hat mir Spaß gemacht? Was hat mir keinen Spaß gemacht?
  • Woran möchte ich noch weiterarbeiten?

3. Regelmäßiges Schreiben im Rahmen einer Einheit

Festgelegte Formalia: Über jeden Eintrag im Lernjournal sollen das Datum und Thema der Unterrichtsstunde geschrieben werden.

4. Reflexion

Zum Abschluss der Arbeit mit dem Lerntagebuch erfolgt anhand von Selbsteinschätzungsbögen eine inhaltliche Reflexion sowie eine Reflexion zur Arbeit mit dem Lerntagebuch.

 

Beschluss:

Ab dem Schuljahr 2011/2012 soll in den Jahrgängen 3 und 4 ein Lerntagebuch eingeführt werden, wobei hierin pro Schuljahr zu mindestens zwei Unterrichtseinheiten Einträge vorgenommen werden sollen. Dazu dienen vornehmlich die Fächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht. Es wurde sich auf den o.g. Leitfaden geeinigt. Am Schluss jeder in diesem Rahmen durchgeführten Einheit, sollen die Schüler eine Selbsteinschätzung anhand von Selbsteinschätzungsbögen vornehmen. Es soll sowohl eine inhaltliche als auch eine methodische Reflexion stattfinden. Von Seiten der Lehrer erfolgt ebenfalls eine Schülereinschätzung.


[1] Vgl. Klippert 2008, S. 10